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Buddha
Dharma
Sangha

Der Dharma — Vision und Lehre des Buddha

Im Zentrum des Buddhismus stehen drei große Ideale. Man nennt sie die drei Juwelen — gelegentlich auch die drei Schätze, Kostbarkeiten oder Kleinode — oder die drei Zufluchten. Im Westen finden viele Menschen solche aus der langen Geschichte des Buddhismus stammenden Ausdrücke — Juwelen, Zufluchten und so weiter — zunächst einmal ziemlich blumig oder gar pathetisch. Wenn Buddhistinnen und Buddhisten von ‚Juwelen’ sprechen, wollen sie einfach sagen, dass sie diese Dinge oder Ideale äußerst wertvoll finden. Sie sehen in ihnen das Wichtigste in ihrem Leben, etwas, das sie auf keinen Fall verlieren wollen.

 

Die drei Juwelen sind

  • der Buddha – das Ideal der menschlichen Erleuchtung
  • der Dharma – die Lehren und Praktiken, die zur Erleuchtung führen
  • der Sangha – die Gemeinschaft aller, die Erleuchtung anstreben

 

Der Dharma ist das zweite Juwel des Buddhismus. Er bezeichnet in erster Linie die Lehren des Buddha und die Wahrheit, wie sie von ihm erkannt wurde. Alle Formulierungen des Dharma dienen einer ganz praktischen Absicht: Sie sollen helfen, Leiden und existenzielle Not zu überwinden. Sie sind nicht als theoretische oder philosophische Analysen der Wirklichkeit gemeint. Die buddhistische Überlieferung spricht vom Dharma als Finger, der zum Mond zeigt. Der Finger ist wichtig, denn er gibt die Richtung an, doch wir sollten ihn nicht mit dem Mond selber verwechseln.

Das bei uns gebräuchliche Wort ‚Buddhismus’ ist eine westliche Begriffsprägung. In den ursprünglichen buddhistischen Sprachen spricht man gewöhnlich vom Buddhadhamma (Pali) bzw. Buddhadharma (Sanskrit) oder einfach vom Dharma.

Zum Dharma gehört zunächst einmal das, was der Buddha direkt geschaut oder erkannt hat, das heißt die Wahrheitserfahrung, durch die er überhaupt erst zu einem Buddha oder ‚Erwachten’ wurde. Weiter gehören auch die Lehren und Übungsmethoden dazu, mit deren Hilfe andere Menschen selber den Weg zu dieser Wahrheitserfahrung zurücklegen können.

Buddhistinnen und Buddhisten nehmen Zuflucht zum Dharma. Das bedeutet, dass auch sie wie der Buddha und die anderen Erleuchteten der Geschichte erwachen wollen und deshalb bereit sind, die Lehren des Buddha kennenzulernen, darüber nachzudenken und sie in eigener Erfahrung zu verwirklichen.

Die buddhistische Überlieferung geht davon aus, dass der historische Buddha Schakyamuni eine Wahrheit ‚wieder’ entdeckt hat, die es schon so lange gab, wie es Lebewesen gibt, die Glück oder Leid erfahren. Schon in vorgeschichtlicher Zeit sollen Erleuchtete gelebt haben. Irgendwann aber geriet deren Einsicht wieder in Vergessenheit — und wahrscheinlich wird sie irgendwann erneut vergessen und zu gegebener Zeit wieder entdeckt werden.

Ganz allgemein gesagt kann man den Dharma als eine Art ‚Übersetzung’ der Erleuchtungserfahrung in den Bereich der menschlichen Kommunikation betrachten. Dabei kommen sowohl verschiedene Medien (wie zum Beispiel Worte, Symbole, Rituale, Handlungen) als auch verschiedene Ebenen (etwa die materielle, psychologische, spirituelle, transzendente Ebene) ins Spiel. Hieraus erklärt es sich, dass in der buddhistischen Überlieferung unter dem Begriff ‚Dharma’ außerordentlich vielschichtige und scheinbar widersprüchliche Dinge gefasst werden.

Entsprechend ist es auch nicht immer leicht zu erkennen, welche Bedeutung genau in einem bestimmten Zusammenhang gemeint ist. Das Wort ‚Dharma’ wird verwendet:

  • als Begriff für die transzendente Einsicht oder Erleuchtungserfahrung des Buddha, also die von ihm direkt erfahrene Realität oder Wahrheit: Hier geht es um die spirituellen Prinzipien, die nach der Erkenntnis der Erleuchteten zu jeder Zeit und an allen Orten wahr sind;
  • als Bezeichnung der buddhistischen Lehren und Schriften — sowohl jener des historischen Buddhas als auch jener der buddhistischen Überlieferung. Der buddhistische Schriftkanon ist überaus umfangreich. Er enthält so berühmte Texte wie das Dhammapada, das Herzsutra , das Diamantsutra und das Tibetische Buch der Toten;
  • als Fachbegriff für die Bestandteile und Elemente, in die Erfahrungen und Bewusstseinsinhalte zerlegt werden können. In diesem Fall schreibt man den Begriff normaler Weise klein, also dharma oder dhamma;
  • als Sammelbegriff für alle praktischen Methoden und Anleitungen, die in den buddhistischen Lehren beschrieben werden: die besonderen Bedingungen und Mittel, die zum Gewinn der Erleuchtung hilfreich sind.